From: h.eichhorn@gartenkultur.at
To: gerhard_kuchta@hotmail.com
Subject: Grünanlagenpflege 2008-2009
Date: Thu, 5 Jun 2008 09:33:50 +0200
Sehr geehrter Herr Kuchta!
Ich danke Ihnen und Ihren Kollegen im Mieterbeirat für die Initiative und den Schritt die chaotischen Zustände bei Wiener Wohnen aufzuzeigen. Als Ausschussmitglied der Wiener Landesinnung der Gärtner und Floristen kritisiere ich die Entwicklung der letzten Jahre bei Wiener Wohnen (Grünanlagenpflege) schon lange. Viele meiner Kollegen mussten ihre Mitarbeiter entlassen und ihre Betriebe aufgrund der Umsatzverluste umstrukturieren oder gar schließen. Diese rationell und flexibel arbeitenden Strukturen mussten aufgegeben werden und eine neue teure und ineffiziente Organisation in Eigenverwaltung der Gemeinde Wien (Wiener Wohnen) wurde geschaffen. Es war nur eine Frage der Zeit, wann diese Auswirkungen zu spüren sein werden und die Mieter ihren Unmut äußern.
Als ehemaliger Dienstleister von Wiener Wohnen und aktueller Auftragnehmer öffentlicher Auftraggeber würde es mich freuen für sie die Gartenanlagenpflege durchführen zu können. Eine Führungsbestätigung des ANKÖ (Auftragnehmerkataster Österreich) zum Nachweis unserer Leistungsfähigkeit ist jederzeit lieferbar.
Für weitere Unterstützung in Ihrer Angelegenheit und für etwaige Fragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Hochachtungsvoll
Ing. Herbert Eichhorn
Gartengestaltung
H.Eichhorn GmbH & CoKG
Dirmhirngasse 48
1230 Wien
Tel: 01/888 69 47
Fax: 01/889 82 55
E-Mail: h.eichhorn@gartenkultur.at
www.gartenkultur.at
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Anmerkung des Mieterbeirats:
Die Veröffentlichung dieses Mails erfolgt mit ausdrücklicher Zustimmung des Absenders!
Da wir auch bei Bedenken oder Kritik Offenheit zugesichert haben, hier zwei diesbezügliche Ausschnitte aus Folgemails:
Ing. Eichhorn: Ich sehe aber auch in Ihrer Initiative ein nicht ganz unproblematisches Vorgehen. Wenn jede Wohnhausanlage sich selbst verwalten würde, käme es zu sehr eigenwilligen, mit unter extremen Ergebnissen. Einige Mieterkonfrontationen wären vorprogrammiert (jeder will was anderes) und viele gesetzlichen Vorschriften teilweise nicht eingehalten. Auch wenn die Unzufriedenheit unter den Mietern groß ist, sehe ich die einzige Lösung in einer zentralen, standardisierten Verwaltung mit Mitspracherecht. Die Entscheidung war politisch getroffen worden (Werner Faymann) und wurde auftragsgemäß von Bediensteten umgesetzt. Selbst Stadtrat Ludwig hat die Entscheidung nur übernommen. Das sollte man auch wissen, wenn man Kritik übt.
G.Kuchta: Zu Ihren Bedenken: Die teile ich persönlich zum Teil - es ist kein leichter und auch ein mit Risken verbundener Weg, den Verwalter zu wechseln oder einige Dinge als Mieterbeirat selbst in die Hand zu nehmen. Das haben wir auch nie anders dargestellt - und ist die "Ultima ratio", wenn es mit den bestehenden Partnern so gar nicht klappen will.
Aber außer dem eigentlichen Wechsel des Verwalters (und das muss schon eine professionelle, geeignete Hausverwaltung sein) und der direkten Auswahl von günstigeren / besser geeigneten Vertragspartnern "im Extremfall" - auch wieder: wenn Grenzen der Erträglichkeit erreicht bzw. überschritten sind - steht derzeit unsererseits nichts zur Disposition. Wir haben in keiner Weise vor, uns selbst zur Verwaltung aufzuschwingen. Was hier möglich ist und was nicht, ist im Mietermitbestimmungststatut ziemlich klar definiert. Wir schöpfen diese Möglichkeiten eben aus, um "die Kirche wieder deutlich in die Dorfmitte zu bekommen."
Gesendet: 05.06.2008 19:14