Was gibt es Neues?

Nachfolgend die Gruppen (also Themen), wo sich zuletzt etwas getan hat ...

Dokumentenarchiv

 

HIER finden Sie die Ablage für PDFs, Word, Excel, Power Point etc. (auf Skydrive).

  

 

Zumeist sind die Dateien auch aus den Beiträgen auf dieser Homepage verlinkt.

 

Wenn Sie die jüngsten Beiträge sehen wollen, klicken Sie in der verlinkten Seite auf die Überschrift "Geändert am".

 

Sie können die Inhalte aber auch nach Name oder Größe sortieren.

 

Bildarchiv

 

HIER finden Sie die Ablage für Fotos und Scans (auf Flickr).

 

Die Bilder sind dort nach Themen gruppiert.

 

Zumeist sind sie auch aus den Beiträgen auf dieser Homepage verlinkt.

 

Aktuelle Video-Clips

Die "Alte Leute Siedlung" - ein verlorenes Paradies?


Miniaturansicht

Die Entwicklungsgeschichte seit der Absiedelung der letzten Bewohner im Jahr 2006 - ja schon davor seit Beginn der Sanierung unserer Wohnhausanlage - ist ebenso unlustig, wie der Zustand dieses Anlagenteils heute (April 2018). Ein Video aus dem April…

Wasserschaden Hanakgasse 6


Miniaturansicht

Entwicklung vom 24. - 27.11.2017

Gasleitungs-Arbeiten 10-2017


Miniaturansicht

Situationsbericht 9./10.10.2017 Nikischgasse (Ostseite).

 

Ein gerichtliches Nachspiel hatte heute eine Massenschlägerei zwischen Austria- und Rapid-Fans im Oktober 2012. Elf Hooligans mussten sich wegen Raufhandels verantworten, acht von ihnen sind verurteilt, drei freigesprochen worden.

Richterin Nikola Finster verhängte über die schuldig erkannten Männer unbedingte Geldstrafen zwischen 1.100 und 1.800 Euro beziehungsweise Freiheitsstrafen zwischen acht Wochen und vier Monaten. Ein attackierter Austria-Fan hatte sich bei der Schlägerei eine schwere Verletzung - eine Schulterluxation - zugezogen.

Richtersprüche nicht rechtskräftig
Drei Angeklagten war nach Ansicht der Richterin, die sich über Stunden hinweg eingehend mit dem Beweismaterial - Polizei- und Pressefotos sowie Aufnahmen aus Überwachungskameras und mit Smartphones mitgeschnittenen Videoclips - auseinandergesetzt hatte, kein wie auch immer strafbares Verhalten nachzuweisen. Schuld- und Freisprüche sind nicht rechtskräftig.

Entgegen dem Strafantrag ging Finster in ihrem Urteil davon aus, dass die gewalttätigen Szenen nicht in einem sogenannten Sicherheitsbereich stattgefunden hatten. „Aus meiner Sicht hat es an der ordnungsgemäßen Kundmachung gefehlt“, stellte sie fest.

Videobeweise: Zunächst 23 Personen angeklagt
Etliche teilweise vermummte Rapid-Anhänger sollen sich damals nach Favoriten begeben und gezielt die Polizeikräfte umgangen haben. Über die Laaer-Berg-Straße marschierten sie Richtung Osttribüne und gingen vor dem Heim-Sektor auf Austria-Fans los, wobei diese mit Fäusten und Fußtritten attackiert und abgebrochenen Fahnenstangen, Werbeträgern, einem Sonnenschirm und einer brennenden Fackel beworfen wurden.

Einige Austrianer schlugen zurück und gingen ihrerseits gegen Anhänger der gegnerischen Mannschaft vor, ehe die zunächst von den Krawallen überraschte Polizei auf den Plan trat, einen Korridor bilden und die Massenschlägerei auflösen konnte - mehr dazu in Konsequenzen nach Derby-Ausschreitungen(wien.ORF.at)

Nach Auswertung des vorhandenen Bild- und Videomaterials wurden schließlich 23 Personen als Gewalttäter identifiziert und zur Anklage gebracht. In zwölf Fällen wurde das Verfahren in weiterer Folge diversionell erledigt, da die Betreffenden bisher unbescholten waren, sich nur am Rande beteiligt und nicht mit besonderer Gewaltbereitschaft hervorgetan hatten.

Bereits in andere Hooligan-Vorfälle verwickelt
Elf Männer mussten jedoch vor Gericht, da sie auf dem Video entweder bei zielgerichteten Tritten und Faustschlägen zu sehen waren oder sie schon in anderem Zusammenhang der Justiz aufgefallen waren. Sie waren bereits mit von der Partie, als Rapid-Fans im Mai 2009 am Westbahnhof Einsatzkräfte der Polizei attackierten, oder müssen sich demnächst wegen Landfriedensbruchs verantworten, weil sie im September 2013 in Ausschreitungen vor dem Hanappi-Stadion verwickelt gewesen sein sollen - mehr dazu in Randale: 47 Rapid-Fans angeklagt. (wien.ORF.at) Damals wurden Polizeibeamte und Ordner verletzt.

Bis zu einem Jahr Gefängnis
Den elf Rapid- und Austria-Fans drohen im Bezirksgericht Innere Stadt nun immerhin Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr. Sie wurden nämlich nach jenem Passus zur Anklage gebracht, der bereits eine bloße Teilnahme an einer Schlägerei in einem sogenannten Sicherheitsbereich unter Strafe stellt. Dieser Bereich hat gemäß Sicherheitspolizeigesetz allerdings ordnungsgemäß kundgemacht zu werden, und ob das vor dem gegenständlichen Match geschehen ist, erscheint den Verteidigern mehr als fraglich.

Die Angeklagten, die im Sicherheitsbereich die Fäuste sprechen lassen haben sollen, gaben in ihren Einvernahmen zu Protokoll, sie hätten die Verordnung niemals zu Gesicht bekommen und daher keine Ahnung gehabt, dass sie sich in einer verbotenen Zone befanden. Demgegenüber versicherte der Favoritner Stadthauptmann Michael Lepuschitz als Zeuge, bei „Risikospielen“ wie dem Wiener Derby würden stets im bzw. vor dem Stadionbereich 20 DIN A4-Blätter mit der Verordnung und einer entsprechenden Planskizze ausgehängt.

Debatte um Zettel
Im Beweisverfahren trat bisher allerdings kein Zeuge auf, der diese Aussage vollinhaltlich bestätigen konnte. Der Sicherheitsverantwortliche der Wiener Austria will von der Polizei zehn Zettel erhalten haben. Ein seit 13 Jahren bei Fußballspielen Dienst versehender Polizist erklärte, die Verordnung werde „auf einem A4-Zettel“ kundgemacht. Auf entsprechendes Nachfragen schränkte er ein: „Normalerweise ist es einer.“

Wo dieser am prozessgegenständlichen Tag angebracht war, blieb vorerst unklar. Andreas Marek, Fan- und Sicherheitsverantwortlicher bei Rapid und als solcher auch bei jedem Auswärtsmatch vor Ort, meinte im Zeugenstand: „Mir ist nichts aufgefallen. Ich weiß bei uns selber nicht, wo die hängen.“ Er habe „so einen Verordnungszettel noch nie aufgehängt“ und einen solchen erstmals zu Ostern 2014 im Stadion in Grödig wahrgenommen.

05.06.2014

http://wien.orf.at/news/stories/2651147/

Seitenaufrufe: 291

Antworten auf diese Diskussion

Acht Schuldsprüche nach Massenschlägerei bei Wiener Derby
5. Juni 2014, 15:26
Elf Fans mussten sich wegen eines Raufhandels vor der Generali-Arena im Oktober 2012 verantworten
Wien - Ein strafrechtliches Nachspiel hatte am Donnerstag am Bezirksgericht Wien-Innere Stadt eine Massenschlägerei, die am 21. Oktober 2012 vor dem Wiener Derby zwischen Austria Wien und dem SK Rapid vor der Generali-Arena in Wien-Favoriten über die Bühne ging. Elf gewalttätige Fans mussten sich wegen Raufhandels verantworten, acht wurden am Ende verurteilt, drei freigesprochen.

Freiheitsstrafen von acht Wochen bis vier Monate

Richterin Nikola Finster verhängte über die schuldig erkannten Männer unbedingte Geldstrafen zwischen 1.100 und 1.800 Euro bzw. Freiheitsstrafen zwischen acht Wochen und vier Monaten. Ein Austria-Fan hatte sich bei der Schlägerei eine schwere Verletzung, eine Schulterluxation, zugezogen. Drei Angeklagten war nach Ansicht der Richterin, die sich über Stunden hinweg eingehend mit dem Beweismaterial - Polizei- und Pressefotos sowie Aufnahmen aus Überwachungskameras und mit Smartphones mitgeschnittene Videoclips - auseinandergesetzt hatte, kein wie auch immer strafbares Verhalten nachzuweisen. Schuld- und Freisprüche sind nicht rechtskräftig.

Entgegen dem Strafantrag ging Finster in ihrem Urteil davon aus, dass die gewalttätigen Szenen nicht in einem sogenannten Sicherheitsbereich stattgefunden hatten. "Aus meiner Sicht hat es an der ordnungsgemäßen Kundmachung gefehlt", stellte sie fest.

Rapid-Anhänger vs. Austria-Fans

Etliche teilweise vermummte Rapid-Anhänger waren vor dem Match angeblich konspirativ nach Favoriten gezogen und sollen gezielt die Polizeikräfte umgangen haben. Über die Laaer-Berg-Straße marschierten sie Richtung Osttribüne und gingen vor dem Heim-Sektor auf Austria-Fans los, wobei diese mit Fäusten und Fußtritten attackiert und abgebrochenen Fahnenstangen, Werbeträgern, einem Sonnenschirm und einer brennenden Fackel beworfen wurden. Einige Austrianer schlugen zurück und gingen ihrerseits gegen Anhänger der gegnerischen Mannschaft vor, ehe die zunächst von den Krawallen überraschte Polizei auf den Plan trat, einen Korridor bilden und die Massenschlägerei auflösen konnte.

23 Gewalttäter identifiziert

Nach Auswertung des vorhandenen Bild- und Videomaterials wurden schließlich 23 Personen als Gewalttäter identifiziert und zur Anklage gebracht. In zwölf Fällen wurde das Verfahren in weiterer Folge diversionell erledigt, da die Betreffenden bisher unbescholten waren, sich nur am Rande beteiligt und nicht mit besonderer Gewaltbereitschaft hervorgetan hatten.

Bei elf Männern bestand Bezirksanwältin Isabella Meier jedoch auf einem Schuldspruch im Sinne des Strafantrags und einer gerichtlichen Verurteilung, da das Beweismaterial sie entweder bei zielgerichteten Tritten und Faustschlägen zeigte oder sie schon in anderem Zusammenhang der Justiz aufgefallen waren. Sie waren bereits mit von der Partie, als Rapid-Fans im Mai 2009 am Wiener Westbahnhof Einsatzkräfte der Polizei attackierten, oder müssen sich demnächst wegen Landfriedensbruchs im Straflandesgericht verantworten, weil sie im September 2013 in Ausschreitungen vor dem Hanappi-Stadion verwickelt gewesen sein sollen, bei denen Polizeibeamte und Ordner verletzt wurden.

Die elf Männer wurden nach jenem Passus zur Anklage gebracht, der eine bloße Teilnahme an einer Schlägerei in einem sogenannten Sicherheitsbereich unter Strafe stellt. Dieser Bereich hat gemäß Sicherheitspolizeigesetz (SPG) allerdings ordnungsgemäß per Verordnung kundgemacht zu werden. Ob das vor dem gegenständlichen Match geschehen war, hatten die Verteidiger Lukas Kollmann und Michael Ploderer mit Nachdruck angezweifelt.

Verwirrung um Verordnung im A4-Format

Die Angeklagten hatten in ihren Einvernahmen beteuert, sie hätten keine Verordnung gesehen und daher keine Ahnung gehabt, dass sie sich in einer verbotenen Zone befanden. Demgegenüber versicherte der Favoritner Stadthauptmann Michael Lepuschitz als Zeuge, bei "Risikospielen" wie dem Wiener Derby würden stets im bzw. vor dem Stadionbereich 20 DIN A4-Blätter mit der Verordnung und einer entsprechenden Planskizze ausgehängt.

Im Beweisverfahren trat allerdings kein Zeuge auf, der diese Aussage vollinhaltlich bestätigte. Der Sicherheitsverantwortliche der Wiener Austria will von der Polizei zwar zehn Zettel erhalten haben, ein eigenen Angaben zufolge seit 13 Jahren bei Fußballspielen Dienst versehender Polizist erklärte jedoch, die Verordnung werde "auf einem A4-Zettel" kundgemacht. Auf entsprechendes Nachfragen schränkte er ein: "Normalerweise ist es einer."

Wo dieser am prozessgegenständlichen Tag angebracht war, ließ sich in der Verhandlung nicht klären. Andreas Marek, Fan- und Sicherheitsverantwortlicher bei Rapid und als solcher auch bei jedem Auswärtsmatch vor Ort, meinte im Zeugenstand: "Mir ist nichts aufgefallen. Ich weiß bei uns selber nicht, wo die hängen." Er habe "so einen Verordnungszettel noch nie aufgehängt" und einen solchen erstmals zu Ostern 2014 im Stadion in Grödig wahrgenommen. (APA, 5.6.2014)

http://derstandard.at/2000001815112/Acht-Schuldsprueche-nach-Massen...

Härtere Gangart gegen Hooligans
Rapid-Präsident für lebenslange Stadionverbote - Kritik an "zu milder Justiz".

Bis Sonntag steht bei der Weltmeisterschaft noch Gourmetkost für den Fußballfan auf dem Programm, nur sechs Tage später gibt’s wieder Hausmannskost in der heimischen Fußballliga. Für echte Kicker-Fans kann es eben nie genügend Matches geben.

Doch sogenannte echte Fans begingen in der vergangenen Saison – auch abseits der Partien – unverzeihliche Fouls am Image des heimischen Fußballs. Trauriger Höhepunkt war die Attacke vor der Generali-Arena am Verteilerkreis im April. Junge Rapid-Chaoten schlugen den violetten Nachwuchskicker Valentin Grubeck nach dem Training grün und blau. Zehn Angeklagte müssen sich wegen Körperverletzung am 1. August vor Gericht verantworten. Bereits in zwei Wochen stehen die Rädelsführer der Straßenschlacht um das Hanappi-Stadion (Freundschaftsspiel gegen Nürnberg) in Wien vor Gericht. In diesem Fall gingen die Anhänger beider Teams auf die Polizei los. Laut Staatsanwaltschaft wird ein Rapid-Anhänger sogar in beiden Prozessen angeklagt. Hochdekorierte Rapidler beschuldigen die Polizei jedoch, damals beide Fan-Gruppen bewusst provoziert zu haben.

"Null-Toleranz-Politik"
"Das sind Kriminelle, die wir aus unseren Reihen vertreiben wollen", erklärte Rapid-Präsident Michael Krammer. Das Rapid-Präsidium wartet noch die Urteile ab. Dann drohen einigen Hooligans lebenslange Stadionverbote. Krammer kündigte in diesem Bereich eine "absolute Null-Toleranz-Politik" an.

Neben Straßenschlachten zwischen Fans und Polizei kommt es auf heimischen Fußballplätzen immer häufiger zu rechtsradikalen Sympathie-Kundgebungen, die weit in den Tatbestand der Wiederbetätigung hinein reichen. Ein extrem rasch wachsendes Phänomen in europäischen Stadien.

Für Austria-Präsidenten und Spitzengewerkschafter Wolfgang Katzian kann es hier nur die Rote Karte geben: "Wir bringen alle strafrechtlich relevanten Vorfälle ausnahmslos zur Anzeige." Kritischer Nachsatz im KURIER-Gespräch: "Aber wir sind nicht die Behörde."
Katzian spielt damit den Ball an die Justiz weiter: "Während die Vereine ihre Hausaufgaben machen, sind bei dem Vorwurf der Wiederbetätigung die Urteile viel zu mild. Dieses strafrechtliche Vergehen wird von den Richtern viel zu oft als b’soffene Gschicht abgetan."

Katzian sieht in dieser Negativspirale auch einen gesellschaftspolitischen Hintergrund: "Vor allem bei der Wiederbetätigung müssen die Behörden genauer hinschauen und methodisch vorgehen." Er kündigte auch an, die von der Bundesliga ausgesprochenen Stadionverbote in der kommenden Saison rigoros durchzusetzen.

Rote Karte für Fußballfan-Paragrafen
Passus ist laut Kritikern anfällig für Missbrauch. Grüne fordern seine Abschaffung.

Die Kamera am Wiener Westbahnhof lieferte nichtssagende Bilder: Eine Horde von Rapid-Fans fuhr die Rolltreppe hinauf und wenig später wieder hinunter. Die Körperverletzungen und Sachbeschädigungen, die später ein Staatsanwalt anklagen wird, wurden von ihnen nicht dokumentiert. Das brauchte es auch nicht, denn die Anklagebehörde machte großzügigen Gebrauch von einem beinahe universell einsetzbaren Paragrafen – Landfriedensbruch (§274 STGB). 75 Rapid-Fans wurden damals verurteilt – die meisten wegen Landfriedensbruch.

Einen "rechtspolitischen Wahnsinn" nennt das Werner Tomanek, der Anwalt mehrerer Rapid-Fans. "Ich war sprachlos." Der Paragraf ist ein Relikt im Strafgesetzbuch: Erfüllt ist er, wenn jemand "wissentlich" an einer Zusammenrottung teilnimmt, in deren Verlauf eine schwere Straftat passiert. Nicht die Tat entscheidet, sondern die Anwesenheit. Seine Wurzeln reichen bis ins 19. Jahrhundert und weiter zurück, als der "Landfriede" in Gefahr war.

Gesetzesreform
Für "unvereinbar" mit einem modernen Strafgesetz hält der Grüne-Justizsprecher Albert Steinhauser den Passus. Sein Antrag, den Paragrafen aus dem Strafgesetzbuch zu entsorgen, wurde am Mittwoch im Justizausschuss vertagt und soll im Zuge der Strafgesetz-Reform behandelt werden. Für Gewaltdelikte oder Sachbeschädigungen gebe es eine juristische Handhabe, argumentiert Steinhauser. Der Paragraf sei "missbrauchsanfällig" und könne nur leicht gegen "breite Personengruppen" eingesetzt werden.
Der sogenannte "Westbahnhof-Prozess" ist kein Einzelfall. Gegen 517 Demonstranten gegen den FPÖ-Akademikerball zu Jahresbeginn liefen Ermittlungen wegen des Delikts. " Es besteht etwa ein erhöhtes Risiko für Personen, die an Demonstrationen teilnehmen", befürchtet Steinhauser. Am 23. Juli sitzen erneut 29 Rapid-Fans auf der Anklagebank, denen großteils Landfriedensbruch angelastet wird.

Strafrechtsprofessor Richard Soyer mahnt zu "großer Zurückhaltung" bei der Anwendung des Paragrafen, die er zuletzt als "irritierend" empfand. Er sei "grundsätzlich für eine solche Bestimmung. Das ist eine Grundfeste jeder Strafrechtsordnung". In einer funktionierenden Demokratie seien keine Umstürze zu fürchten. "Aber die Zeiten können sich auch ändern."

Tomanek warnt vor der "rechtsstaatlichen Grauzone" und bringt ein Beispiel: "Ich bin neugierig wie ein Hausmeister. Wenn sich bei einer Ansammlung was tut und Rapid-Fans dabei sind, die ich kenne, dann schaue ich mir das an – und bin schon verdächtig."

(KURIER) ERSTELLT AM 10.07.2014, 16:32

http://kurier.at/chronik/wien/haertere-gangart-gegen-hooligans/74.2...

Ministerin zeigt Chaoten die Rote Karte

Extremismus, Rassismus und Gewalt wird zu Meisterschaftsstart schon vor den Stadien geahndet.

Parallel zu den beiden Präsidenten der Wiener Traditionsclubs Austria und Rapid, kündigte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner am Freitag eine Offensive gegen Gewalt, Rassismus und Wiederbetätigung in Österreichs Fußballstadien an. Das sind die Eckpunkte:

Seit 1. Juli gilt ein neues Sicherheitspolizeigesetz. Stadionverbote und Wegweisungen rund um die Spielstätten können jetzt auch bei Verhetzung und rechtsradikalen Äußerungen von der Exekutive verhängt werden. Vor der Novelle galt das nur bei Gewaltdelikten. "Ein Meilenstein", so Innenministerin Mikl-Leitner.

Die Gesetzesänderung beinhaltet auch eine Ermächtigung der Datenübertragung, wie Bildmaterial aus der Video-Überwachung. Somit können der Österreichische Fußballbund (ÖFB) und die Bundesliga (Senat 3) auch bei Delikten nach den Verbotsgesetz sowie bei Verhetzung Stadionverbote aussprechen.

Spielbeobachter der Bundesliga, aber auch Zuschauer und Schiedsrichter sollen diskriminierendes Verhalten von Hooligans beobachten und dokumentieren. Die in der Folge eingeleiteten Verfahren können zu Sanktionen für jene Klubs führen, deren Anhänger ein Fehlverhalten gesetzt haben.

In der höchsten Spielklasse (tipico-Bundesliga) ist Videoüberwachung innerhalb der Stadien verpflichtend. Die Farbbild-Kameras müssen dreh- und schwenkbar sein und überwachen ohne Pause. Heim- und Gästefan-Sektoren müssen gleichzeitig erfasst werden können.

Zusätzlich werden Stadion-Securitys und Ordnerdienste besser geschult. Hintergrund: Stadionverbote wurden über Ordner und Securitys häufig umgangen. Zum einen weil die Sicherheitskräfte von den Hooligans unter Druck gesetzt wurden, zum anderen, weil sich manche Mitglieder der Dienste schon mit niedrigen Geldbeträgen bestechen ließen, oder weil sie nicht wussten, welche Personen einem Stadionverbot unterlagen.

"Das Sanktionieren der bundesweiten Stadionverbote durch die Vereine, vor allem bei Auswärtspartien, war unser größtes Problem", bestätigt Bundesliga-Präsident Hans Rinner im KURIER-Gespräch. Nachsatz: "Wie sollte ein Ordner in Innsbruck wissen, welcher Wiener Hooligan ausgeschlossen wurde. Die Datenübermittlung (Videomaterial) soll die gewaltbereiten Chaoten in Zukunft vor Ort identifizieren.

Da aktuell in Österreich knapp 100 Stadionverbote aufrecht sind, ist die Gruppe der "Verdächtigen" überschaubar. Weiters kennen die szenekundigen Beamten – sie reisen bei Auswärtsspielen mit den Fans mit – die amtsbekannten Rowdys.

Wache statt Stadion
Auch soll in der neuen Saison – sie startet in einer Woche – von der Meldepflicht verstärkt Gebrauch gemacht werden. Dabei müssen sich Hardcore-Fans mit Stadionverboten kurz vor Anpfiff bei der Polizei melden. Wenige Minuten vor Spielende dürfen sie wieder gehen.

"Die positive Stimmung kann schnell kippen"
Szenekundige Beamte halten Kontakt zu den Chefs der radikalen Fan-Gruppen.

Oberst Wolfgang Lang ist Chef der 176 szenekundigen Polizei-Beamten. Das Team reist auch bei nationalen und internationalen Auswärtsspielen (Europacup, Champions League) mit.

KURIER: Wie viele Risiko-Fans gibt es bei den Wiener Traditionsclubs Austria und Rapid?

Wolfgang Lang: 70 bis 100 bei den Grün-Weißen, etwa 50 bei der Austria. Bundesweit sprechen wir von rund 200 Hardcore-Anhängern.

Wie ist die Stimmung in den Fan-Lagern vor dem Start der Meisterschaft?

Die positive Stimmung kann schnell kippen. Vor allem dann, wenn der sportliche Erfolg auf sich warten lässt.

Es heißt, ihr Team kennt die Unruhestifter. Wie intensiv ist der Kontakt?

Wir füttern unsere Datendatei das gesamte Jahr über. Während der spielfreien Zeit haben wir die Internet-Foren im Auge und sind bei Club-Sitzungen präsent. Und wir halten Kontakt zu den Capos.

Capos halten enge Verbindungen zu ausländischen, befreundeten Hooligans. Ist die Polizei hier auf dem letzten Stand?

Es gibt Kooperationen mit ausländischen Kollegen. Wir wissen, wenn gewaltbereite Hools zu Matches einreisen.

Sie müssen Vertrauen zu den Fans aufbauen, sind aber Polizisten. Wie funktioniert das?

In der Praxis schließen wir mit den Anhängern Agreements. Das Eis, auf dem wir stehen, ist aber dünn. Manche Kollegen glauben, dass wir mit den Chaoten ,verhabert‘ sind.

Wird sich die Fan-Szene weiter radikalisieren?

Schauen sie nach Italien, Deutschland, Griechenland oder Spanien. Dagegen ist Österreich die Insel der Seligen. Dieser Trend kommt, zeitverzögert, auch zu uns.

Härtere Gangart gegen Hooligans

(KURIER) ERSTELLT AM 11.07.2014, 18:00

http://kurier.at/chronik/oesterreich/ministerin-zeigt-chaoten-die-r...

Rapid-Capos: "Dort hätte es Tote geben können"
Zwei Grün-Weiße über Gewalt, Rassismus und die Zukunft der neuen Fan-Generation.

Über Fußball zu reden gehört dieser Tage zum guten Ton. Heute Nacht steht der Weltmeister fest. Salonfähige Gespräche über Technik, Taktik und Tackling sind bald vergessen. Der Fußball-Alltag wird in sechs Tagen mit der Kicker-Meisterschaft angepfiffen. Politik und Klubs kündigen "null Toleranz" gegen Hooligans, Rechtsradikale und Rassisten in den Stadien an. Im Fokus stehen gewaltbereite Fans der Wiener Traditionsvereine Rapid und Austria. Während Violett ein Interview ablehnte, stellten sich zwei Capos der Grün-Weißen zur Verfügung. Roland K., 51, er gründete 1988 die berüchtigten Ultras, sowie Johann J., 50, eine Legende des Fan-Klubs Speising, im KURIER-Gespräch.

KURIER: Rapid muss zwei Jahre lang ins Happel-Oval im Prater ausweichen, bis das neue Stadion in Hütteldorf steht. Potenzial für Krawalle?

Roland K., Johann J.: Das werden zwei harte Jahre. Dort fehlt die Atmosphäre. Bei sportlichem Misserfolg könnte der traditionsbewusste Anhang nervös werden.

Stichwort Nervosität. Platzsturm 2011, Schlägerei mit Austrianern am Westbahnhof, Straßenschlacht mit der Polizei beim Freundschaftsspiel gegen Nürnberg und die Attacke auf Austria-Nachwuchsspieler Grubeck. Warum diese Aggression?

Roland K.: Ich bin heute ein alter Mann. Früher waren die Leute leichter zu steuern. Jede Generation geht ihren eigenen Weg.

Johann J.: Alles hat seinen Auslöser. Beim Platzsturm fehlte der sportliche Erfolg, und das Präsidium machte Fehler. Wir wurden als asoziale Geschwüre beschimpft. Im Vorfeld des Westbahnhofs brachen Austrianer einem Kollegen mit einer Eisenstange die Kniescheibe. Wir mussten Farbe bekennen. Beim Match gegen Nürnberg provozierte die Polizei. Sogar Kinder wurden mit Pfefferspray attackiert. Und beim Fall Grubeck versuchten Austrianer, unsere Choreografie zu stehlen.

Roland K.: Es war auch eine Verwechslung. Spieler zu attackieren geht nicht.

Fußball wird, auch in Österreich, zum Ventil sozialer Probleme. Ein Nährboden für Rassismus?

Roland K., Johann J.: Was zu viel ist, ist zu viel. Würden die Migranten die Regeln einhalten, gäbe es keinen Rassismus. Aber die Politik vergisst auf die eigenen Leute. Es fehlt die Fairness gegenüber Österreichern.

Und der wachsende Rechtsradikalismus?

Roland K., Johann J.:Fragen Sie die Austrianer. Das ist die richtige Adresse.

Neutrale Beobachter gewinnen den Eindruck, dass gewisse Fan-Gruppen nur auf den Platz gehen, um Randale zu provozieren. Ist der Sport zweitrangig?

Roland K. Schauen Sie in einen Fußball-Käfig. Da spielen nur noch Ausländer. Der Fußball stirbt aus. Darüber sollte die Politik nachdenken.

Bei Auswärtsspielen im Europacup gab es wüste Ausschreitungen, die Schlagzeilen machten. War der Rapid-Anhang auch hier wieder das Opfer?

Johann J.: In Saloniki wurden Molotowcocktails gegen uns geworfen. Darin waren Eisensplitter. Die Polizei hat die griechischen Hooligans kaum gebremst. Dort hätte es Tote geben können.

Gibt es diese über das Internet ausgemachten Raufereien, etwa im Prater, wirklich?

Roland K.: Das Internet ist ein Fluch. Ja, es gibt sie, aber wer am Boden liegt, ist tabu.

Was erwarten Sie von der kommenden Saison?

Johann J., Roland K.: Rapid ist professioneller geführt, das ist gut. Wir fordern einen Runden Tisch im Innenministerium.

(KURIER) ERSTELLT AM 13.07.2014, 07:00

http://kurier.at/chronik/wien/rapid-capos-dort-haette-es-tote-geben...

RSS

© 2024   Erstellt von Webmaster.   Powered by

Badges  |  Ein Problem melden  |  Nutzungsbedingungen