Von: Gerhard Kuchta
Gesendet: Donnerstag, 22. August 2024 23:52
An: Patricia Hillinger (Bezirkszeitung)
Cc: Michaela Schüchner (BV); Oberst Fritz Schwarz (Polizei XIV); Andreas Babler; Wiener Bürgermeister; Stadtrat Peter Hacker; Steffen Hofmann (SK Rapid); ÖVP Penzing; NEOS Penzing; GRÜNE Penzing; FPÖ Penzing; LINKS; Bierpartei; Demokratische Alternative; Ernst Schreiber; Helmut Hartmann; Thomas Kainz
Betreff: Zum Artikel "Verkehrschaos bei Rapid Match - Penzingern wird die Heimfahrt erschwert"
Sehr geehrte Frau Hillinger,
zu Ihrem
o.a. Artikel - in der Printausgabe unter der Schlagzeile "Keine Zufahrt zur eigenen Wohnung" auch Headline auf der Titelseite - erlauben wir uns als Mieterbeirat im Hugo Breitner Hof die folgenden Feststellungen und Fragen:
Aber ein Bild sagt mehr als 1000 Worte! Deswegen
eine kurze Veranschaulichung der Wurzel des Multi-Problems - weil eben oft das Argument der Stadion-Fans kommt:
"Wäret's halt nicht dorthin gezogen".
Das da war dann der
Baukörper NACH Errichtung des ursprünglichen Hanappistadions. Wie man auf dem Foto deutlich erkennen kann waren die
West- und Osttribüne damals nicht überdacht, was natürlich wesentlich bessere Licht- und Sichtverhältnisse für die unmittelbaren Anrainer ergeben hat als in den Varianten danach.
Erkennen Sie einen "gewissen Unterschied"?
Muss man Architektur oder Politikwissenschaft studiert haben, um daraus vielleicht das eine oder andere Problem für die Anrainer ableiten zu können, um das man sich schon im Vorfeld einer solchen Veränderung dringend zu kümmern hat?
Wir als Mieterbeirat haben die Problematik nicht nur damals schon erkannt, sondern
die Themen ohne Verzug
bei allen zuständigen Stellen aufs Tapet gebracht und wurden - das muss man leider deutlich sagen - nach Strich und Faden angelogen bzw. bezüglich der Tatsachen im Unklaren gelassen. Das alles aufzurollen würde ein ganzes Buch füllen. Wir verweisen dazu auf unsere Homepage im vorhin zitierten Kapitel. Nur
ein Beispiel aus der Konversation -
Zitate:
Keine bzw. weit weniger temporäre Parkverbote, da sowohl Gästebusse, Einsatzfahrzeuge als auch der gesamte TV-Compound sowie die Mannschaftsbusse direkt im Stadiongelände untergebracht werden. (Wie man allein schon aus dem
Bild zum Artikel erkennen kann ist von einer Unterbringung der Einsatzfahrzeuge direkt im Stadiongelände keine Rede!)
Mit der Installierung dieser Tafeln werden diese von Mitarbeitern des Vereins betreut, sprich die Parkverbote nach erfolgter Genehmigung aktiviert und unmittelbar nach Ende der genehmigten, bzw. benötigten Zeit, wieder deaktiviert. (Stimmt nicht - die Tafeln sind oft tagelang nach dem Spiel immer noch offen, oft bis zum nächsten Spiel wie gerade in jüngster Zeit - oder z.B.
hier auch per Foto dokumentiert.)
Auf eigene Kosten hat der SK Rapid zudem diverse Beschmierungen im Bereich Deutschordenstraße/Keißlergasse entfernt. (
Damals war das zwar richtig - aber hier erinnern wir z.B. an den sogar
auf ORF Wien erschienenen Beitrag - und den dort nachzulesenden Kommentar des Vereins:
Derartige Revierkämpfe sind von Rapid selbst jedenfalls nicht erwünscht. "Vandalismus und Sachbeschädigung haben auch für uns keinen Platz im Bezirk (und darüber hinaus), schon gar nicht, wenn dies vermeintlich aufgrund der gewählten Farbe oder Slogans stellvertretend für den SK Rapid zu passieren scheint“, teilte der Verein auf ORF-Anfrage mit. Und das war's offenbar! Es macht halt doch einen gewaltigen Unterschied, ob man ein riesiges Stadion
WILL oder schon eines
HAT!)
Weniger Lichtbelästigung durch die Integration des Flutlichts in das Stadiondach (bzw. knapp darüber) im Gegensatz zu den bislang in Betrieb befindlichen hohen Flutlichtmasten. (Schon - aber dafür durften wir die Nächte in der kalten Jahreszeit dann wochenlang immer eine wunderbare
Rasenbeleuchtung aus dem Stadion mit-genießen, damit es dem Rasen im Stadion besser geht, als den Mietern und Bewohnern in der Umgebung. Von verhaltenskreativen
Jubiläumsfeiern mit Pyrotechnik und Feuerwerks-Knallerei spät in der Nacht ganz zu schweigen.)
Von
"nicht mehr Spiele als im Hanappi-Stadion" etc. etc. etc. etc. ganz zu schweigen!
Aber das sind Dinge, die ja allesamt schon bekannt sind - bzw. längst sein müssten. Denn wir reden uns seit vielen Jahren den Mund fusselig, dass es so nicht weitergehen kann.
Und was erleben wir diesbezüglich? Nehmen wir nur den betreffenden Artikel dazu her!
Zitat:
Der Fußballverein SK Rapid bedaure es sehr, dass es für Anrainerinnen und Anrainer zu Einschränkungen und damit verbundenen Unannehmlichkeiten gekommen ist. "Wir versuchen allerdings stets rechtzeitig auf unserer Homepage auf mögliche Straßensperren hinzuweisen, damit es zu keinem Verkehrschaos kommt", lautete die Rückmeldung. Dazu hätten wir die Frage, wo auf der Rapid-Homepage wann welche Informationen diesbezüglich zu finden sind. In einer Woche findet das Retourspiel gegen Braga statt - und 3 Tage später das Heimspiel gegen RB Salzburg. Aber außer dem Termin, Vorverkauf etc. findet man über den Geburtstag von Werner Walzer mehr, als zur Verkehrssituation und Umfeldorganisation zu diesen Spielen!
Zitat:
Der Verein hofft, dass die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel noch breiteren Anklang findet. Die Annahmen im präsentierten (und uns nur für Minuten zum Durchblättern gezeigten) Verkehrskonzept, dass es trotz der viel größeren Zuseherzahl zu keinem größeren Verkehrsaufkommen käme, weil ohnehin viel mehr Menschen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen würden haben wir von Haus aus mit Berechtigung angezweifelt. Und
wir haben konkrete Maßnahmen dazu gefordert - weil sich die Annahme eben schon ab Eröffnung des neuen Stadions als völliger Unsinn erwiesen hat, mit entsprechenden Folgen für den fließenden (falsch, stockenden) Verkehr und die Parkraumsituation.
Wo bleiben die Umsetzungen daraus?
Zitat:
Seitens der Wiener Polizei kam folgende Rückmeldung: Bei derartigen Events werden die gegebenen Umstände und die damit einhergehenden polizeilichen Maßnahmen rechtzeitig einer möglichst breiten Öffentlichkeit in unterschiedlichster Form mitgeteilt. Es erfolgte beispielsweise eine Presseaussendung der Polizei vorab mit Informationen und voraussichtlichen Verkehrsmaßnahmen. Dazu ist nicht nur die Frage,
wieviele Leser die Polizei für ihre diesbezüglichen Presseaussendungen bisher gemessen hat, sondern ist auch der Hinweis angebracht, dass der Mieterbeirat einmal - im Vorfeld des Stadion-Neubaus - zu einer Sicherheitsbesprechung für das Wiener Derby eingeladen war. Woraufhin der (ranghohe) Vertreter der Polizei diesbezüglich sehr ungehalten reagiert hat, und wir auch
kein weiteres Mal mehr eingeladen wurden. Es erfolgen auch sonst zu den Rapid-Spielen oder sonstigen Veranstaltungen im Allianz Stadion
keine aktiven Informationen seitens der Polizei an den Mieterbeirat.
Zitat: Die Polizei hält zusätzlich Rücksprache mit den Hausbesorgern der umliegenden Gemeindebauten und evaluiert den Ablauf an Spieltagen. Hier interessiert uns brennend, mit welchen Hausbesorgern aus dem Hugo Breitner Hof und der westlichen Deutschordenstraße die Polizei wann Rücksprache gehalten hat - denn außer der geharnischten Beschwerde einer Hausbesorgerin bei der Polizei vor rund 3 Jahren (die auch fruchtlos geblieben ist) konnten wir bisher keine Hausbesorgerinnen ausfindig machen, auf welche die Polizei diesbezüglich aktiv zugegangen wäre!
Zitat:
Zur Verkehrsführung hat die Bezirksvorstehung bisher keine Beschwerden erhalten. Hier muss darauf hingewiesen werden, dass mit Übernahme der Penzinger Bezirksvorstehung durch Frau Magistra Schüchner die tourlichen Besprechungen zwischen dem Mieterbeirat im Hugo Breitner Hof und ggf. anderen Anrainer(vertreter)n, der Bezirksvorstehung, der Polizei, dem SK Rapid und ggf. weiteren involvierten Stellen eingestellt wurden, obwohl der Mieterbeirat deutlich auf die Notwendigkeit laufender Abstimmgespräche und auch entsprechender Lösungen hingewiesen hat.
Es wird daher aufgrund der gegebenen Situation - mit laufenden Verschlechterungen statt Verbesserungen - in der nächsten Mieterbeiratssitzung über einen konkreten Antrag nach § 18 Abs. 6 Wiener Veranstaltungsgesetz 2020 (Wr. VG) zum Allianz Stadion abgestimmt werden, für welches die Eignungsfeststellung nach § 18 Abs. 1 aufgrund Ziffer 2 und 3 dieses Absatzes zurückzunehmen ist.
Für den Mieterbeirat im Hugo Breitner Hof
mit den besten Grüßen
Gerhard Kuchta
(Schriftführer)