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Hugo Breitner Hof
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Der Name erinnert an Dr. Hugo Breitner (geb. 9.11.1873 in Wien, gest. 3.5.1946 in Claremont/USA).
Hugo Breitner, zuerst Direktor der Österreichischen Länderbank, schuf als Wiener Finanzstadtrat 1919 bis 1932 durch gesellschaftspolitisch akzentuierte Steuerpolitik die finanzielle Grundlage für die Wohnbau- und Sozialpolitik des "Roten Wien" - unter anderem durch eine Politik sozial gestaffelter, progressiver Steuern wie Luxus- und zweckgebundener Wohnbausteuer. Dadurch machte er die Realisierung großer sozialer Wohnbauprogramme möglich.
Nach seinem Rücktritt übernahm er 1932 bis 1934 die Leitung der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien.
Nach den Februarkämpfen 1934 wurde er vom austrofaschistischen Regime verhaftet.
1936 emigrierte er über Florenz in die USA (1939). In der Emigration war er Mitglied des Advisory Board des Austrian Labor Committee und der Austrian Labor Information und zuletzt Dozent für Städtewesen an der Univ. Claremont/Kalifornien.
1946 starb er kurz vor der geplanten Rückkehr nach Wien.
Im August 1950 brachte seine Witwe, Therese Breitner, seine Urne aus den USA nach Wien, wo sie in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof feierlich beigesetzt wurde.
Geschichte:
Ab der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts war das Grundstück "Baumgarten, Oberes Gut" ein landwirtschaftliches Gut unter Grundherrschaft des Stiftes Formbach. Das Stift verkaufte im Jahr 1790 diese 31 Joch Wiesengrund an die Gemeinde Baumgarten in Wien Penzing (14. Bezirk). Das angrenzende "Baumgarten, Unteres Gut" gehörte bis 1848 dem kaiserlichen Waldamt. Aus den Grundherrschaften stammte die Bezeichnung "Herrschaftsfeld" (heute Hugo-Breitner-Hof) für das Gelände, das bis weit ins 19. Jahrhundert unverbaut blieb.
Schon der Bau der Westbahn, die 1858 eröffnet wurde, hatte für die ehemaligen Vororte Penzing, Baumgarten und Hütteldorf im Zuge der Industrialisierung große Bedeutung. Aber erst 1878 - 1879 errichtete eine englische Gesellschaft ein Gaswerk und die Bahn in unmittelbarer Nähe ein Ölgaswerk für die Waggonbeleuchtung.
Schon kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 wurde es für die für die Spitäler immer schwieriger, die stetig ansteigende Anzahl an Verwundeten aufzunehmen. Schließlich wurde 1917 auch auf dem Areal des Herrschaftsfeldes ein Lazarett mit 40 Holzbaracken als "k. u. k. Kriegsspital III Baumgarten" errichtet.
Bis zum Jahr 1949 befanden sich - als Restbestand des Lazaretts - auf dem Gelände zahlreiche Baracken und Gebäude verschiedenster Art und Größe, die teils als Wohnungen für Flüchtlinge und Delogierte verwendet wurden, teils als Betriebs-, Lager- und Werkstätten dienten - das berüchtigte "Baumgartner Barackenlager". Die Menschen lebten hier unter extremen Bedingungen. In Wohnungen mit Zimmer, Küche und Kabinett lebten bis zu 16 Personen aus unterschiedlichen Familien. Und natürlich gab es auch keine Mietverträge. Die Menschen dort konnten jederzeit aus ihren Behausungen vertrieben werden.
Aufgrund der zunehmenden Baufälligkeit der Baracken und der prekären Lebensumstände für die Menschen machte der Landessozialreferent im Februar 1938 den damaligen Wiener Bürgermeister Richard Schmitz nachdrücklich auf die Situation aufmerksam. Eine Kommission sollte die Lage untersuchen. Im Jahr 1939 präsentierten Erwin Fabrici, Georg Lippert, Fritz Purr und Paul Widmann Pläne für ein neues Wohnprojekt anstelle des Barackenlagers. Geplant waren 12 Häuserblöcke mit 142 Stiegenhäusern sowie eine lockere Verbauung mit nur 16,7 Prozent des gesamten Grundstücks. Der Rest war für Grünflächen, Spiel- und Sportplätze, Straßen, Wege und Plätze vorgesehen. Die gartenstadtartige Anlage sollte sich zwischen Linzer Straße, Deutschordenstraße und Cossmanngasse erstrecken.
Planungsbeginn für das Projekt Hugo-Breitner-Hof, das erste große Bauvorhaben der Gemeinde Wien nach dem Zweiten Weltkrieg, war aber aufgrund des Anschlusses und des Krieges erst 1947. Im Oktober 1948 genehmigte der Wiener Gemeinderat das Vorhaben, das auf den Plänen aus dem Jahr 1939 beruhte. Am 7. Juli 1949 erfolgte die Grundsteinlegung durch Vizebürgermeister Karl Honay. Stolz verkündete dieser dabei, dass auf dem Gelände bald 4.000 Menschen wohnen würden.
Ab dann wurde die Wohnhausanlage bis 1956 in vier Bauabschnitten errichtet, da die Freimachung des Geländes und die Abtragung der alten Gebäude samt Umsiedlung der Bewohner nur Zug um Zug durchgeführt werden konnte. Der erste Bauabschnitt umfasste 366 Wohnungen sowie 6 Geschäftslokale und kostete rund 27 Millionen Schilling. Auch die kleine Kapelle "Hl. Florian", die zu Beginn der 20er-Jahre vom Allgemeinen Wiener Kirchenbauverein inmitten des Barackenlagers errichtet worden war, wurde zu Gunsten der Wohnhausanlage geopfert und abgetragen.
Auf einer Gesamtfläche von 16,3 Hektar entstand in Berücksichtigung der Verbindung zwischen Baukörpern und Erholungsräumen eine richtige Kleinstadt. Von dem Bauland wurden 24.000 Quadratmeter verbaut, aber fast drei Viertel des großen Geländes für die Errichtung von Grünflächen, sowie Spiel- und Sportplätzen für die Jugend verwendet. Für die Kinder wurden ein Kindergarten und ein Hort geschaffen, außerdem wurden insgesamt 28 Geschäftslokale und 10 Werkstätten eingerichtet. In jeder Wohnung gab es einen Vorraum, WC und Bad. Etwa die Hälfte der damals 1.112 Wohnungen bestand darüber hinaus nur aus Wohnküche und Zimmer. Die Gesamtbaukosten betrugen 91,2 Millionen Schilling.
Zur künstlerischen Ausstattung der Wohnhausanlage gehört das Natursteinrelief "Hausbau" von Erwin Hauer (1954), die Plastik "Mutter mit Kindern" von Siegfried Charoux (1959) und die Plastik "Die Sterngucker" von Hilde Uray (1954).
Der Hof wurde am 15. Oktober 1954 von Bürgermeister Franz Jonas feierlich eröffnet.
1957 wurde hier auch eine von Siegfried Charoux geschaffene Gedenkbüste für Hugo Breitner von Bürgermeister Franz Jonas enthüllt.
Anlässlich des legendären Wiener Gipfeltreffens mit dem US-Präsidenten John F. Kennedy wurde der Ministerpräsident der UdSSR, Nikita Chruschtschow, im Juni 1961 durch unseren Gemeindebau geführt.
Die Anlage ist seit dem Jahr 2004 nach § 2a Denkmalschutzgesetz geschützt. Hanakgasse 1A wurde am 11.7.2007 über Antrag von Wiener Wohnen aus dem Denkmalschutz entlassen.
1999 wurde eine umfassende Sanierung (als so genannte "Sockelsanierung") der Anlage beschlossen, die von der gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft "Heimbau" durchgeführt und vielfach als „Europas größte Sanierungsbaustelle“ bezeichnet wurde. Sie umfasste u.a. die Wärmedämmung der Fassaden und den Ein- bzw. Zubau von 41 Aufzügen. Im Rahmen der Sanierung wurden aber auch die Dachböden ausgebaut und 199 neue Dachgeschoßwohnungen mit einer Wohnnutzfläche von fast 13.700 m2 geschaffen.
Die Gesamtkosten für die Sanierungsarbeiten betrugen rund 46 Mio. Euro, für die Errichtung der Dachgeschoßwohnungen rund 17 Mio. Euro. Rund 33,5 Mio. Euro schoss die Stadt Wien für die Sockelsanierung zu, die Dachgeschoßausbauten wurden mit rund 7 Mio. Euro unterstützt. Insgesamt wurden also Fördermittel im Ausmaß von 40,5 Mio. Euro gewährt. Anm.: Die endgültige Abrechnung daraus steht derzeit noch aus.
Der Hugo-Breitner-Hof verfügt als quasi „Vorzeige-Projekt“ von Wiener Wohnen seither auch über die erste Solaranlage in einem Wiener Gemeindebau. Die Anlage versorgt rund 120 der 199 Wohnungen, die beim Ausbau der Dachgeschoße zusätzlich errichtet wurden. Die Sonnenkollektoren erstrecken sich über 280 Quadratmeter und erzeugen insgesamt 112.000 Kilowattstunden Energie pro Jahr. Die Kosten: rund 350.000 Euro, von denen die Stadt Wien 57.000 Euro an Förderung zugeschossen hat.
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