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Hugo Breitner Hof
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From: gerhard_kuchta@hotmail.com
To: maria.vassilakou@gruene.at
CC: bernd.moidl@gruene.at; david.ellensohn@gruene.at; christoph.chorherr@gruene.at; eva.glawischnig@gruene.at; elisabeth.holzer@gruene.at; wolfgang.krisch@chello.at; asokamichael@yahoo.de; otto.cerny@chello.at; ilse.mayer3@chello.at; ernst.schreiber@gmx.at; walter3101@yahoo.de
Subject: Empfehlungen des Fachbeirats für Stadtplanung und Stadtgestaltung
Date: Tue, 15 Feb 2011 09:58:51 +0100
Sehr geehrte Frau Vassilakou,
im Zuge der periodischen Durchforstung des Flächenwidmungsplans habe ich zu dieser Abänderung
http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/flaechenwidmung/aktuell/7198...
das folgende Dokument gefunden:
http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/flaechenwidmung/aktuell/pdf/...
"Grundsätzlich empfiehlt der Fachbeirat, für locker bebaute Gebiete im Sinne von Ressourcenschonung, Energieeffizienz und kommunalen Haushalt mögliche Verdichtungen zu überprüfen."
Tags:
Von: Cerny Barbara
Gesendet: Montag, 09. Mai 2011 13:17
An: 'gerhard_kuchta@hotmail.com'
Cc: MA 21 B Post
Betreff: GSK-1070/2011/9; Fachbeirat - Stadtplanung u. -gestaltung
Büro der Geschäftsgruppe
Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz,
Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung
1., Rathaus, 1082 Wien
GSK - 1070/2011/6
Sehr geehrter Herr Kuchta!
Vielen Dank für Ihr Schreiben vom 15. Feburar 2011 an Frau Vizebürgermeisterin und amtsführende Stadträtin Mag.a Vassilakou. Aufgrund der Erkrankung eines Referenten konnte Ihr Schreiben erst jetzt beantwortet werden. Dafür möchte ich mich höflichst entschuldigen.
Der Fachbeirat für Stadtplanung und Stadtgestaltung ist ein Gremium aus für die Stadtplanung relevanten, unabhängigen Experten. Die Meinung des Fachbeirates ist ausschließlich eine Fachmeinung.
Weltweit stehen urbane Bereiche vor dem Problem der unkontrollierten Ausuferung der Siedlungsräume. Jeden von uns sind Bilder z. B. amerikanischer oder australischer Städte vor Augen, die weite Landstriche bedecken und letztendlich zerstören. Als kleines Beispiel: In der Metropolregion Sydney leben 4,12 Millionen Menschen auf einer Fläche von knapp über 12.000 km²! (Zum Vergleich leben in Wien 1,7 Millionen Menschen auf einer Fläche von 414 km².) Die geringen Dichten, bedingt durch hohen Flächenbedarf von mehrheitlich Einfamilienhäusern, die Ansiedelung von großen Einkaufszentren und anderen Einrichtungen, wie z. B. Freizeitparks außerhalb der Stadtzentren, erfordern gewaltige infrastrukturelle Maßnahmen. Folgen davon sind eine immer stärkere Fokussierung auf den motorisierten Individualverkehr mit all seinen negativen Folgen, das langsame Sterben der Innenstädte und nicht bewältigbare Kosten für den Erhalt der technischen und auch sozialen Infrastruktur.
Städte wachsen und werden auch in Zukunft wachsen, seit 2007 leben mehr als die Hälfte der Erdbevölkerung in städtischen Ballungsräumen und die Aufgabe der Stadtplanung ist es, die (unkontrollierte) Ausdehnung der Städte, den so genannten Urban Sprawl, so gut es geht zu minimieren. Dies kann u. a. durch eine maßvolle Verdichtung in geeigneten Bereichen des bestehenden Stadtraumes (z. B. in Gebieten mit guter Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz) geschehen, wobei natürlich das bloße Verdichten alleine nicht genügt, sondern Qualitäten auf vielen Ebenen (Architektur, Nutzungsangebot, Freiraum etc.) geschaffen werden müssen.
Dass eine Verdichtung nicht zwangsläufig mit einer Verschlechterung der Wohnqualität einhergeht, beweisen Projekte wie Alterlaa, das trotz der sehr hohen Dichte die höchste Wohnzufriedenheit in Wien aufweist, oder auch die dichten innerstädtischen Bezirke 6, 7, 8, 9 etc., die zu den begehrtesten Wohnbereichen Wiens gehören. Zudem sei noch bemerkt, dass Städte in Europa eben um einiges weniger Platz haben sich auszubreiten, als Städte im amerikanischen oder austral-pazifischen Raum. Es ist daher die Pflicht der Stadtplanung sorgsam mit den (eher spärlich) vorhandenen Flächen umzugehen. Zu diesem Thema setzen sich Experten (u. a. auch Wiener Stadtplaner) in internationalen Arbeitsgruppen weltweit mit der multifunktionalen und intensiven Landnutzung auseinander, um eine nachhaltige Stadtentwicklung zu ermöglichen - und dass dies eine Verdichtung der Stadtstruktur impliziert, steht außer Frage.
Klar ist aber auch, dass etwaige Verdichtungen behutsam erfolgen müssen und die Wohnqualität der umliegenden BewohnerInnen nicht eingeschränkt, sondern durch ein Bündel von Maßnahmen verbessert werden sollen.
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Smolik
Büroleiterin
Büro der Geschäftsgruppe
Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz
Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung
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